Autos – Verbrenner „Verbot“ ab 2035!?

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Meine Güte, was für ein hysterischer Aufschrei gerade wieder von den typischen Verdächtigen inszeniert wird, das Gespenst vom „Verbrenner Verbot“ geht um!

Also mal ganz mit der Ruhe. Es geht nicht um ein pauschales Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, sondern um die Beschränkung von Neuzulassungen! Mit anderen Worten, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor können auch nach einem eventuellen Stichtag 2035 noch betrieben werden! Aber keine Neufahrzeuge mehr zugelassen werden.

Die üblichen Lobby Gruppen wie der Verband der Automobilindustrie „argumentieren“ nun, das sei viel zu früh! Ernsthaft!? Das ist in 13 Jahren! Leute, 13 Jahre! Was hat sich alles in den letzten 13 Jahren verändert!? und da wollen die uns ernsthaft weismachen, dass sie sich innnerhalb von 13 Jahren nicht umstellen können? Fast alle Fahrzeughersteller haben doch bereits von sich aus angekündigt, ihre Flotten auf E-Antriebe umzustellen, in fast gleichem Zeitrahmen. Redet der Verband nicht mit seinen Mitgliedern?

Fahrzeuge mit E-Antrieb sind keine Neuerung, Alle Hersteller haben sie im Programm, von Mittelklasse bis Oberklasse. Kleinwagen sind noch ein Problem, doch das wird sich, davon bin ich überzeugt, auch bald ergeben, sobald die massive staatliche Förderung, die aktuell die Preise stark verzerrt, wegfällt – Fahrzeuge wie der Sono Sion im Segment unter 30.000€ zeigen, dass es geht.

Das die Ladeinfrastruktur noch nicht ausreichend ist, ist auch ein Scheinargument. Zum einen ist sie gar nicht so schlecht, wie oft geunkt wird. In den letzten zwei, drei, vier Jahren wurden sehr viele Ladepunkte installiert, gerade entlang der Autobahnen, aber auch in den Innenstädten. Und das waren nur drei oder vier Jahre! Das ganze nimmt gerade mächtig Fahrt auf und die EU spricht von einem Zeitraum von 13 Jahren! In diesen 13 Jahren kann, wenn es wirklich gewollt wird, viel passieren und vieles noch weiter verbessert werden.

In anderen Ländern, teils auch EU Ländern, ist das Ende für Verbrenner Neuzulassungen schon längst beschlossene Sache und teils auch schon vor 2035, Schweden hat den Ausstieg bereits für 2030 beschlossen – eben beschlossen, nicht diskutiert, erwogen oder soetwas, nein, verbindlich beschlossen. Gerade wir hier in Deutschland sollten uns mit Kritik an 2035 sehr zurückhalten. Andere EU Länder, die vielleicht noch nicht so weit sind, haben dann auch noch immer 13 Jahre Zeit, sich vorzubereiten. 13 Jahre! Was hatten wir vor 13 Jahren alles noch nicht!? Das war 2009. Da gab es praktisch noch Null E-Autos auf den Straßen, Null Ladesäulen etc. In diesen 13 Jahren haben wir extrem viel erreicht, gerade in den letzten drei oder vier Jahren, seitdem E-Mobilität auch anständig auf der Agenda steht. Was könnten wir alles in weiteren 13 Jahren erreichen, wenn wir wirklich wollten?

Leider ist es immer wieder so, dass der Wille erst kommt, wenn auch eine entsprechende Not da ist. Das wir nachweislich geradewegs auf eine ökologische Katastrophe zusteuern, wenn wir weiter ungehemmt fossile Energieträger verballern, reicht ganz offenbar nicht aus. Noch kommt der Sprit aus der Zapfsäule und es werden noch immer irrwitzige Spritschlucker neu entwickelt – klar, die Technologie ist da und so möchte die Industrie natürlich diese Investition auslutschen, bis es wirklich nicht mehr anders geht. Die Industrie wird es ohne Not nicht von alleine machen, also müssen wir diese Not eben politisch herbeiführen. Wie gut Selbstverpflichtungen der Industrie klappen, haben wir schon oft genug gesehen: Gar nicht.

Ich finde das de-facto Verbot von Neuzulassungen für Verbrenner richtig. Auch 2035 als Enddatum ist noch sehr großzügig, das hätte auch gerne etwas sportlicher sein können. Es ist alternativlos. Ob nun Akkus in neue Autos kommen oder andere Speicherformen, das muss sich entwickeln. Klar sollte aber jedem sein, dass ein Wirkungsgrad von bestenfalls 45% bei Verbrennungsmotoren schlicht und ergreifend nicht dem Stand der Technik entspricht. Dazu noch die CO2 Emission.

Und nein, sogenannte E-Fuels sind für normale Kraftfahrzeuge keine Alternative, da die benötigte Energie zur Herstellung plus den ineffizienten Verbrennungsmotoren das ganze völlig absurd machen. Wenn wir regenerative Energie, also Strom, in völligem Überfluss hätten, was wir aber auf Jahre hinaus nicht haben werden, dann könnte man sich diesen Luxus vielleicht gönnen. Haben wir aber nicht und das wird sich bis 2035 und auch Jahre darüber hinaus nicht ändern. Wir können froh sein, wenn wir es in dieser Zeit gerade einmal schaffen, Energie neutral zu werden.

Mit E-Antrieben, die einen Wirkungsgrad von 80% und mehr haben, haben wir heute schon eine moderne und effiziente Antriebstechnik, die absolut Serien reif ist. Selbst der Gesamtwirkungsgrad bei einem Batterie E-Auto liegt noch bei ca. 70%! Nicht so gut sieht es bei Brennstoffzellen E-Autos mit Wasserstoff aus, die kommen auf einen Gesamtwirkungsgrad von ca. 30% – weshalb ich dies auch für keine gute Idee halte, was ich auch schon zuvor beschrieben hatte. (Quelle: TUEV Nord, https://www.tuev-nord.de/de/privatkunden/verkehr/auto-motorrad-caravan/elektromobilitaet/wirkungsgrad/)

Also, lasst uns aufhören zu jammern und packen wir es lieber an. Es hilft nichts, wir müssen weg von fossilen Energieträgern, so schnell wie möglich. Und mit dem bisschen regenerativer Energie müssen wir so effizient wie möglich umgehen.