Man sagt, das Wort sei mächtiger als das Schwert. Ich habe dies früher nicht verstanden. Ein Schwert oder irgendeine andere Waffe fügt schwere Wunden zu. Wunden, die zum Tod der Person führen können oder aber zumindest größte Schmerzen bei der getroffenen Person auslösen. Wie könnte ein Wort dem irgendetwas entgegen setzen?
Doch genau das ist der Unterschied. Das Wort kann gegen ein Schwert, das eine Person gegen eine andere erhebt, gar nichts ausrichten. Es ist auch nicht das eine magische Wort, dss Gewalt abwehren oder unverletzbar machen würde.
Dazu ist mehr nötig, als nur ein einzelnes Wort. Mehrere Worte formen einen Satz, Sätze beschreiben Ideen und die Ideen sind es, die dann auf einmal Schwerter stumpf werden lassen, die Kanonen zum schweigen bringen können.
Ideen sind es, die Menschen antreiben, das Schwert zu erheben, Ohne das Wort gäbe es erst gar keine Idee, kein Erheben der Waffen. Es gäbe nichteinmal die Waffen selbst. Ideen verändern den Menschen und damit die Welt, in der er lebt.
Ist die Idee ersteinmal durch das Wort in den Kopf implantiert und hat sie der Verstand bewusst erfasst, gibt es kein zurück mehr. Ein Schwert weicht zurück in seine Scheide, der Hahn eines Gewehrs wird entspannt. Doch eine einmal festgesetzte Idee ist aus diesem Kopf nicht mehr zu entfernen.
Das Wort ist nicht an eine Sache gebunden. Es kann immateriell weiter getragen werden, von Mund zu Mund, von Kopf zu Kopf. Es kann unendlich vervielfältigt und damit die Idee verbreitet werden. Das Wort ist das Vehikel der Idee, der Virus, der sich von Wirt zu Wirt verbreitet.
Nichts kann eine universelle Idee, einen Gedanken stoppen. Das Individuum tritt zurück hinter die großen Fragen des Lebens. Ein Schwert kann einen Menschen zum schweigen bringen, nicht aber eine Idee.
Ja, das Wort ist mächtiger als jede Waffe.