Durch einen Zufall wurde ich auf Her Story aufmerksam und habe gerade alle Episoden am Stück geschaut, schier verschlungen und aufgesogen. Mehr als einmal standen mir dabei Tränen in den Augen. Ich hoffe Du kannst Englisch, es lohnt sich:
http://www.herstoryshow.com/season-1/
Es ist eine Serie von trans* Menschen nicht nur für trans* Menschen, in der die trans* Protagosnistinnen auch von trans* Personen gespielt werden. Es geht um die alltäglichen aber doch nicht so ganz alltäglichen Probleme von trans* Menschen, weil sie eben trans* sind, aber doch ein Leben wie alle andere führen, führen wollen und teilweise auch müssen. Es geht darum, dass wir uns noch immer gezwungen sehen, uns zu verstecken, zu verheimlichen, dass wir trans* sind, „stealth“ zu sein, aus Angst vor dem Stigma.
Wir trans* Menschen kommen in dieser Gesellschaft nicht vor, wir spielen keine Rolle, unsere Probleme werden nicht gesehen, unsere Geschichten werden nicht gehört. Ganz wunderbar wird dies im Prolog zur vierten Episode ausgedrückt:
I had always thought myself firmly on the progressive side of every issue. But like too many in our community I thought my tested acceptance of the reality of trans people was sufficient. I never questioned their total absence from my world.
I now see that our great disservice is not just to those we have excluded but to ourselves. For our world is less rich without their stories, their laughter, their voices.
It’s less that the world has changed for trans people and simply that we are seeing them as people. As our brothers and sisters, our parents and children, our colleagues, even our friends.
Ich versuche mich mal an einer Übersetzung:
Ich hatte immer fest von mir gedacht, dass ich Problemen progressiv gegenüber stehe. Doch wie zuviele in meiner Community dachte ich, dass meine erprobte Akzeptanz gegenüber der Realität von trans* Menschen ausreichen würde. Ich stellte ihre völlige Abwesenheit in meiner Welt nie infrage. Jetzt sehe ich, dass wir nicht nur jenen einen schlechten Dienst erweisen die wir dadurch ausschließen, sondern auch uns selbst. Weil unsere Welt dadurch ärmer ist, ohne ihre Geschichten, ihr Lachen, ihre Stimmen. Es ist nicht so, dass sich die Welt für trans* Menschen verändert hat, sondern einfach das wir sie nun als Menschen sehen. Als unsere Brüder und Schwestern, unsere Eltern und Kinder, unsere Kolleg_innen, sogar unsere Freunde.
Übersetzung laut Untertiteln:
Ich dachte immer, ich stünde fest auf der fortschrittlichen Seite in jeder Angelegenheit, aber – wie viele andere in unserer Community auch – dachte ich, dass meine unausgesprochene Akzeptanz der Realität von Trans-Personen ausreichen würde.
Ich habe nie ihr völliges Fehlen in meiner Welt hinterfragt. Jetzt sehe ich, dass wir nicht nur denen, die wir ausgeschlossen haben, einen Schaden verursacht haben, sondern auch uns selbst, da unsere Welt viel ärmer ist ohne ihre Geschichten, ihr Lachen, ihre Stimmen.
Es ist nicht so, dass sich die Welt für Trans-Personen verändert hat, sondern, dass wir sie jetzt als Personen sehen, als unsere Brüder und Schwestern, unsere Eltern und Kinder, unsere Kollegen, sogar als unsere Freunde.
Anschauen, unbedingt! Und spenden, soetwas ist schwer zu finanzieren. Hier ist die Homepage der Serie und Serienmacher_innen: