Vor einiger Zeit hatte ich ja meine Suche nach Antworten mit der Suche Neos aus dem Matrix Film verglichen. Neo suchte nach Beweisen für die Matrix, die ihn ständig umgab, ja, in der er lebte, ohne sich darüber bewusst zu sein. Er suchte das Internet und alle erreichbaren Quellen nach Hinweisen auf die Matrix ab.
Ich ahnte weder als ich den Film vor Jahren voller Faszination das erste mal sah, noch als ich meinen Blog Post vor ein paar Wochen schrieb, welche Verbindung darin steckt.
Die nächste Verbindung wurde mir vor einiger Zeit klar. Bisher habe ich auch gesucht, ich war sozusagen noch Teil der Matrix. Innerhalb der Matrix kann ich die Matrix aber selbst nicht erkennen oder erfassen, da ich mich darin befinde. Doch dann habe ich mich „unplugged“, jetzt bin ich außerhalb und kann die reale Welt sehen, mein reales Wesen. Ich habe es geschafft!
Die nächste Ähnlichkeit ist, was mache ich nun daraus? Oder anders gesagt, OK, ich habe also nun herausgefunden, dass ich außerhalb dieser Matrix eine Frau bin. Doch was für eine? Ich kenne mich nur so, wie die Biologie und meine Sozialisation mich bisher geformt haben. Doch wie wäre ich wohl, wenn ich als Mädchen auf die Welt gekommen wäre? Wie sieht sie aus, diese Frau in mir? Und das erste was mir dazu einfällt ist wieder ein Begriff aus dem Film, für das Erscheinungsbild, wenn sie dann freiwillig, zurück in die Matrix einsteigen – das „residual self image“. Das innere Bild, dass man von sich hat und das dann Wirklichkeit wird. Sehr spannend! Das muss ich nun wohl entwickeln oder vielmehr finden und aus der Matrix in die reale Welt tragen.
Und heute stolpere ich noch über eine ganz andere, mir bisher völlig unbekannte Parallele!
Die Matrix Trilogie wurde von den Wachowski Brüdern gedreht. Damals noch Brüder. Denn Larry heisst jetzt Lana und ist auch Transgender!
Das ganze ging nicht groß durch die Presse, weil die Wachowskis recht öffentlichkeitsscheu sind und daraus kein Aufhebens gemacht haben. Sie schätzten ihre Anonymität sehr und das sie damit, im Gegensatz zu vielen anderen Prominenten, noch ein Privatleben haben. Doch mit der Veröffentlichung von Cloud Atlas sind sie an die Öffentlichkeit gegangen und damit auch Lana mit ihrer Transition – bewundernswert!
Es ist vollkommen irre, Lana jetzt zu sehen und ältere Interviews mit ihren alten Ego Larry – der Unterschied ist unglaublich. Soviel Freude und Spaß wie sie jetzt ausstrahlt, famos.
Auf Youtube gibt es eine Aufzeichnug einer Rede von ihr im Rahmen der Verleihung eines „Visibility Award“ . Die Rede ist sehr bewegend und sie erklärt darin sehr anschaulich, was dies alles für sie bedeutet. Sie so zu sehen zeigt aber auch den großen Spaß und Humor, den diese Frau nun offen zeigen kann! Dies ist wirklich ein anderer, ein befreiter Mensch. Ganz großartig!
Man kann sich nur wünschen, dass alls Transgender eines Tages in Genuss dieser Lebensfreude kommen.