![]() |
(c) CC BY-SA 2.0 Eva Rinaldi |
Es ist schon komisch, ich kenne den Mann doch gar nicht. Aber dennoch macht mich sein Tod, der offenbar auch noch ein Freitod war, betroffen und traurig. Denn ich glaube, ich hatte schon immer eine besondere Beziehung zu den Rollen, in denen ich ihn gesehen habe.
Ein Schauspieler wird sich sicherlich Rollen aussuchen, die zu ihm passen, die er meint, gut verkörpern zu können. Er wird auch jeder Rolle seine ganz persönliche Note verleihen, etwas seiner eigenen Persönlichkeit in diese Rolle einbringen.
Für mich übten seine Rollen immer eine gewisse Faszination aus, die vielleicht eine Bedeutung haben könnte – für ihn und auch für mich. Seine Rollen hatten für mich immer etwas mit der Suche nach Identität und dem Kern der Menschlichkeit zu tun. Schon die erste Rolle, in der ich ihn sah, ging in diese Richtung. Als „Mork vom Ork“ spielte er einen Außerirdischen, der auf der Erde gestrandet mit dieser komischen menschlichen Gesellschaft zurecht kommen musste. Vieles für die Menschen Selbstverständliche wurde so auf humorvolle Art in Frage gestellt.
Andere Rollen, wie die des Lehrers im „Club der toten Dichter“, rührten zu Tränen. Der engagierte Lehrer, der versuchte seinen Schülern zu vermitteln, dass es mehr gibt, als nur zu funktionieren. Das man auch auf sein Herz hören muss, um seine wahre Bestimmung und Identität zu finden und das es sich lohnt, diese auch gegen Widerstände zu leben, ja, dass man sie leben muss. Oder in „Good Will Hunting“ auf der Suche nach der wahren Bestimmung eines bestimmten Schülers.
Der Arzt in Patch Adams oder „The Awakening“, der gegen alle Widerstände trotzdem an der Menschlichkeit festhielt und seinen Patienten Hoffnung und Trost geben wollte.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle seine Filme und ich glaube das ist es auch, was gerade mich so an den Filmen und dem Menschen fasziniert hat. Alles das habe auch ich durchmachen müssen, bevor ich endlich zu mir selbst fand und meine wahre Identität entdecken und meine Menschlichkeit wiedergewinnen konnte. Die Sängerin Miley Cyrus schrieb, nie zuvor hätte sie jemandem nachgeweint, den sie nicht persönlich kannte. Aber sie könne einfach nicht aufhören. Mir geht es ähnlich, denn ich bin kurz davor anzufangen.
Heute haben wir erfahren, dass er an Depressionen litt. Vermutlich wünschte er sich selbst einen solchen guten Menschen, eine gute Seele, die ihm seine wahre Identität offenbart, die ihm Hoffnung und Trost selbst in scheinbar ausweglosen Situationen hätte geben können.
Eine gute Seele hat uns verlassen.
Möge er seinen Frieden gefunden haben.