3.000€ Inflationsausgleich – Und Selbstständige?

Es ist begrüßenswert, dass unsere Bundesregierung versucht, durch staatliche Maßnahmen die Folgen der Inflation, die hauptsächlich durch unverhältnismäßig gestiegene Energiepreise verursacht wird, für Bürger*innen abzumildern. Eines der Mittel ist eine steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung in Höhe von bis zu 3.000€ von Arbeitgeber*innen an ihre Mitarbeiter*innen für 2022 und 2023. Soweit so gut.

Wir, also meine Partnerin und ich, sind seit inzwischen über 20 Jahren selbstständig und haben eine Angestellte. Wir werden die 3.000€ für sie voll ausschöpfen, 1.500€ dieses Jahr und weitere 1.500€ in 2023. Doch was ist mit meiner Partnerin und mir? Wir betreiben unser Gewerbe als kleine GbR und leben vom Gewinn, wir sind nicht bei uns selbst angestellt. Und nun?

Auf Nachfrage bei unserem Steuerberater und der lokalen IHK zeigt sich, Selbstständige, die vom Gewinn leben (müssen), gehen leer aus! Die IHK zuckt mit den Schultern und meint, da könne man nichts machen, das sei halt jetzt so.

Verflixt nochmal! Wir zahlen blöde viel Geld an diese beknackte IHK, jedes Jahr, ob wir wollen oder nicht und dieser IHK Verband versteht nicht, was für eine extreme Steuerungerechtigkeit hier entsteht und sieht nicht sofortigen rechtlichen Handlungsbedarf? Die IHK ist ein Verband und hat als solcher einige Privilegien, unter anderem auch das Verbandsklagerecht, in Vertretung für ihre Mitglieder! Aber nö… kann man nix machen. Was zu H*!?

Wir sind zu zweit in der GbR, also 2 x 3.000€. Mal angenommen, unser Spitzensteuersatz läge bei so etwa 35%, dann verlieren wir jetzt gut 2.100€ an das Finanzamt. Na vielen Dank. Auch wir zahlen die extremen Energiepreise und alles andere an gestiegenen Lebenshaltungskosten. Nur wir werden, mal wieder, von der Politik vergessen. Dabei wäre die Lösung ganz einfach: Für Selbstständige, die nicht bei sich selbst angestellt sind, einfach bis zu 3.000€ („bis zu“ weil es ja auf zwei Jahre verteilt werden kann) vom zu versteuernden Einkommen abziehen, fertig.

Also, liebe Bundesregierung und liebe IHK, tut was!

Wenn das nicht bald gelöst wird, könnte ich mir ernsthaft eine Klage überlegen, denn das ist ganz klar eine enorme Steuerungerechtigkeit.

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